der GWG

Und die GWG baut doch

gwg-baut-2022

Foto: Am Kalmusrangen lässt die GWG vier Gebäude modernisieren. Maya Metzner (rechts) und Hildegund Voigt freuen sich auf modernere Wohnungen.

Die Wohnungsbaugenossenschaft modernisiert am Kalmusrangen – und zwar ungeachtet des politischen Hin und Her um mögliche Förderung durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).

von Rainer Lutz – Coburger Tageblatt
Maya Metzner ist begeistert. „Ich freu mich schon so auf meinen Balkon“, sagt sie. Erst vor einem Jahr ist sie in das Haus am Kalmusrangen eingezogen, der Lage wegen. Sie mag ihre kleine Wohnung in dem Gebäude der Gemeinnützigen Wohnungsbaugenossenschaft Neustadt (GWG). Jetzt wird modernisiert. Und von allen Neuerungen ist Maya Metzner eben der Balkon die wichtigste. „Das ist für mich ein großes Plus an Wohn-, ja an Lebensqualität.“
Ein Plus, über das sich viele Mieter freuen können. „Im Zuge der Modernisierung bekommen fast alle Wohnungen einen Balkon“, sagt Josef Gerstl, Geschäftsführender Vorstand der GWG. Fast, das heißt von insgesamt 28 Wohnungen in den Häusern Am Kalmusrangen 1,3,5 und 7 ist es nur bei einigen wenigen technisch nicht möglich. Doch die Balkone sind nur ein kleiner Teil der geplanten Verbesserungen an den Häusern. Insgesamt knapp zwei Millionen investiert das Unternehmen in die Gebäude, die noch aus den frühen 50er Jahren stammen.
Trotz aller Fragezeichen bei der Förderung
Das politische Hin und Her um eine Förderung durch die KfW sieht Josef Gerstl nicht als Hinderungsgrund – obwohl er weiß, dass viele andere Baugenossenschaften bei unsicherer Förderung auf Investitionen verzichten: „Wir haben diese Modernisierung geplant und setzen sie auch um.“ Er hat deswegen mit der KfW Kontakt aufgenommen, um zu verdeutlichen, was ein Förderstopp gerade in Gebieten wie dem früher grenznahen Raum bedeutet. „In Ballungsräumen können Kosten leichter auf die Mieten umgelegt werden. Das können wir hier nicht so“, erklärt er. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte zunächst die KfW Förderung gekappt. Nun soll sie wieder greifen. Aber es wurde schon vor dem Start klar gesagt, dass die Mittel sehr begrenzt sind. „Wir haben da sofort beantragt, um bei den ersten zu sein, die in die Förderung aufgenommen werden“, sagt Josef Gerstl. So bekommen jetzt alle vier Häuser eine neue Dacheindeckung und Photovoltaikanlagen, eine Dämmung für Fassaden, Dächer und Kellerdecken. Die Installation wird erneuert, die Treppenhäuser modernisiert. Neue Eingangstüren bieten mehr Schutz vor Einbrechern. Kunststofffenster verbessern ebenfalls die Isolation. Dachgauben werden durch Wohndachfenster ersetzt.
Mieten sollen sozialverträglich bleiben
So weit es geht, wird die GWG zinsgünstige Darlehen und Zuschüsse der KfW in Anspruch nehmen. Doch auch die Mieter müssen etwas beitragen. „Es wird eine Mietanpassung geben“, sagt Josef Gerstl. „Einerseits müssen wir die Gebäude wirtschaftlich betreiben, andererseits wollen wir sozialverträgliche Mieten gewährleisten.“
Sinkende Nebenkosten
Dass durch die Modernisierung die Energiekosten sinken, hilft dabei, die Mietanpassung moderat zu halten. Statt 1,60 Euro je Quadratmeter, werden dann nur noch 80 Cent erhoben.
Es wird wohl Spätherbst werden, ehe Maya Metzner (67) ihren Balkon nutzen kann. „Naja, aber ein Weihnachtsbäumchen werd ich dann schon draufstellen können“, sagt sie. Was sie bewogen hat, sich für die Wohnung Am Kalmusrangen zu entscheiden, weiß Hildegund Voigt (81) schon seit 1991 zu schätzen: „Es ist eine angenehme und ruhige Wohnlage.“ Maya Metzner ergänzt: „Ich kann vieles zu Fuß erreichen, den Bahnhof, Einkaufsmöglichkeiten, das Schwimmbad und den Freizeitpart zum Beispiel. Und wenn jetzt noch der Balkon kommt…“

Jetzt schnell finden!