der GWG

Mehr als nur ein Dach über dem Kopf

01.2022

Foto: Josef Gerstl (rechts) überreicht Langzeitmieterin Hannelore Pohl einen Blumenstrauß für ihre Treue zur Gemeinnützigen Wohnungsbaugenossenschaft.

Die GWG hat in den vergangenen Jahren über 240 Wohnungen modernisiert. Weitere sollen folgen. Allerdings steigen dadurch auch die Mieten.

Peter Tischer – 26.01.2022.

Seit Dezember vergangenen Jahres müssen Neustadter, die in einer der Wohnungen der Gemeinnützigen Wohnungsbaugenossenschaft (GWG) leben, für ihre Mieten tiefer in die Tasche greifen. 1,20 Euro kostet nun der Quadratmeter mehr. „Bei einer 75 Quadratmeter großen Wohnung macht das einen Unterschied von 90 Euro“, rechnet GWG-Geschäftsführer Josef Gerstl vor. „Insgesamt ist es ein Spagat zwischen Wirtschaftlichkeit und Sozialverträglichkeit für unsere Mieter“, so Gerstl.
Der Grund für die Verteuerung sind hauptursächlich die zahlreichen Modernisierungsmaßnahmen, die die Genossenschaft in den letzten Jahren im Bestand durchführte und noch durchführen wird. Dabei geht es bei Weitem nicht nur um Schönheit, sondern vor allem um energieeffiziente Sanierung. „Die Modernisierung und Instandsetzung der Wohnanlage Sudetenstr. 10 und 12 beinhaltet beispielsweise energieeinsparende Maßnahmen wie Fassadendämmung, Einbau einer neuen Zentralheizung und Einbau von Kunststofffenstern mit Wärmedämmglas und Montage von Vorbaurollladen“, erläutert Gerstl. Durch derartige Maßnahmen habe man inzwischen eine CO2-Einsparung von sagenhaften 96 Prozent erreicht. „Daneben gibt es natürlich auch größere Balkonanlagen, neue Wohnungseingangstüren und auch die Außenanlagen werden hergerichtet“, ergänzt der Technische Leiter Bernd Heinrich.
Hannelore Pohl ist nunmehr schon seit 62 Jahren Mieterin bei der GWG, zunächst wohnte sie in der Mühlenstraße und seit 1967 in der Sudetenstraße 12. Die Langzeitmieterin begrüßt die Sanierung ihres Wohnblocks: „Zum einen sind die Bauarbeiten sehr verträglich für uns Mieter durchgeführt worden, zum anderen können wir beispielsweise mit Dämmung und neuen Balkonen einen schönen Mehrwert genießen“, freut sie sich. Das hören Gerstl und Heinrich natürlich gerne.
„Die Sudetenstraße 12 ist der sogenannte Siemensler-Block, daneben die 10 ist der Grenzer Block“, erzählt die Dame weiter. „Das rührt daher, dass eben damals viele Siemensmitarbeiter und viele Grenzpolizeibeamte mit ihren Familien hier wohnten.“ Ihr Mann Günther war einer der damaligen Fußball-Idole des VfL Neustadt: „Wir hatten hier eine tolle Gemeinschaft“, erinnert sie sich und betont, dass dies auch heute noch so sei.
„Die lange Verweildauer von Frau Pohl ist beispielhaft“, weiß Gerstl zu schätzen, dass viele Mieter über einen sehr langen Zeitraum mit der GWG zufrieden sind. „Beide Seiten profitieren von der Langzeitmiete.“ Hannelore Pohl findet es dementsprechend sehr gut, dass durch die energetische Modernisierung in Zukunft Energie eingespart wird.“ Das alles lässt sich die GWG auch 820.000 Euro kosten.
Neben der Modernisierung und Instandsetzung der Wohnanlagen in der Sudetenstraße geht es auch Am Kalmusrangen 10 und 12 darum, optische sowie technische Verbesserungen für die Mieter zu erreichen. „Es sind in etwa die gleichen Maßnahmen wie in der Sudetenstraße“, fasst Heinrich zusammen. „Insgesamt kostet uns die Sanierung hier 350.000 Euro.“ Alle Häuserfassaden, sowohl in der Sudetenstraße 10, 12 und Am Kalmusrangen 10 und 12, sind mit einem Wärmedämmverbundsystem versehen. Diese Wärmedämmung wird sich positiv auf die Heizkosten auswirken.
Weitere Maßnahmen in diesem Jahr: Im Hochhaus, Schlesische Straße 1, wird sich etwas tun. Die vorhandenen Stellplätze werden um ein an drei Seiten geschlossenes Carport ergänzt, sodass alle Stellplätze überdacht und geschützt sein werden. Hier besteht bereits große Nachfrage.
Auch in die Heiztechnik der Schlesischen Straße 1 soll künftig investiert werden. Zudem stehen in diesem Jahr weitere Häuser „Am Kalmusrangen 1,3,5,7“ mit 28 Wohneinheiten an. Und auch hier werden die baulichen Auflagen wieder übererfüllt. „Neben der energetischen Modernisierung hat die GWG auch in die nachhaltige Stromerzeugung in Form von Photovoltaikanlagen investiert. Derzeit wird der klimafreundlich erzeugte Strom in das Netz der Stadtwerke Neustadt eingespeist“, zeigen Gerstl und Heinrich auf.

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