1922 – 1932 Die zunehmende Wohnungsnot drängte zu Entschlüssen. Und so fanden sich zu den beiden Gründungsversammlungen am 06.02. und 13.02.1922 Männer aller politischen Richtungen und Bürger vom Unternehmer bis zum Spielwarenarbeiter ein. Nach Annahme der Satzung konnte festgestellt werden, dass 120 Personen die GWG Neustadt gegründet hatten. Als die Genossenschaft im Jahre 1932 den 10. Jahrestag ihres Bestehens anzeigte, war der Erfolg dieses Jahrzehnts offenkundig: Vorstand und Aufsichtsrat konnten mit Stolz auf die Fertigstellung des ersten großen Bauabschnittes, die Siedlung Nord, und den Anfang eines neuen Projektes, die Krieger-Gedächtnis-Siedlung, hinweisen. In den ersten zehn Jahren hatten bereits 170 Familien mit 700 Personen in 71 Häusern gute und gesunde Wohnungen gefunden. Daran hatte die Baugenossenschaft großen Anteil.
1949 – 1962 Die Worte „Staatlich geförderter sozialer Wohnungsbau“ waren an vielen Baustellen zu lesen; sie waren in aller Munde. Die Baukosten waren angemessen. Zinsverbilligte Staatsbaudarlehen, Soforthilfemittel förderten den Bauwillen.
Trotz mancher ausweglos erscheinenden Situation hatte die Not viele Kräfte mobilisiert.
Als die Genossenschaft am 13. Februar 1952 auf 30 Jahre ihres Bestehens zurückschauen konnte, klangen in den Worten, die in der von einer kleinen Feier umrahmten Festsitzung von ihrem Werden und Wirken berichteten, berechtigte Freude und Stolz mit.
Der Besitz der Genossenschaft umfasste nun 81 Häuser mit 365 Wohnungen.
In der Siedlung Nord stand den Mitgliedern eine Warmwasser-Badeanstalt als Gemeinschaftseinrichtung zur Verfügung.
Bis 1962 hat sich im Wohnungsbau ein steter Wandel vollzogen. Die Zeit ist in ständigem Umbruch. Zum vierzigsten Jahrestag sind in 110 Häusern, 554 Wohnungen untergebracht.
1962 – 1969 Im Jubiläumsjahr 1962 liegt auch der Beginn des bis dato größten zusammenhängenden Bauabschnittes der GWG. Es wurden bis 1969 20 Wohngebäude mit 165 Wohnungen errichtet. Im gleichen Zeitabschnitt stellte die Genossenschaft ihren Mitgliedern 84 Garagen zur Verfügung.
Die Neubauten waren immer darauf abgestellt, moderne und zweckmäßige Wohnungen zu schaffen. Mit dem allgemein steigenden Wohlstand wuchsen auch die Ansprüche an den Wohnkomfort.
Bessere und pflegeleichtere Materialien wie Fußbodenbeläge, Verbundfenster, neue Wärme- und Schalldämmstoffe sowie Isolierverglasungen, Heizungen u.Ä. sind der stichhaltige Beweis für die stete Verbesserung der Wohnungsausstattungen.
1970 – 1972 Im Jahr 1970 wurde ein weiterer Meilenstein in der Geschichte der GWG gesetzt. Vorstand und Aufsichtsrat hatten beschlossen, ein Verwaltungsgebäude für das Arbeitsamt und für die Geschäftsstelle der Genossenschaft zu erstellen. Der zügige Baufortschritt ermöglichte den Einzug in das neue Gebäude noch im Jahre 1970. Im folgenden Jahr wurden auch die Werkstatträume für den Regiebetrieb fertiggestellt, die in einem Anbau an das Verwaltungsgebäude untergebracht sind. 1922-1972, ein langer, mühevoller Weg; ein halbes Jahrhundert, in dem sich immer wieder Idealisten gefunden haben, die mithalfen, hoffnungslose Situationen zu meistern, die im öffentlichen Interesse zum Wohle der Allgemeinheit, sehr oft mit persönlichen Opfern verbunden, die größte Wohnungsnot bezwungen haben. Trotz mancher ausweglos erscheinenden Situation hatte die Not viele Kräfte mobilisiert, die in aller Stille mitwirkten.
1973 – 1996 Im Zeitraum von 1973 bis 1996 errichtete die GWG unter anderem in der Feldstraße sowie in der Pfarrer-Greiner-Str. und Heusinger Straße, 29 neue Mietobjekte mit insgesamt 224 Wohneinheiten. Zudem hatte es sich die GWG in dieser Zeit zur Aufgabe gemacht, unter anderem im Gebiet „Am Thanner Weg I. Teil“ Winkelbungalows zu bauen. Ab 1984 hatte sich zunehmend Leerstand von Wohnungen abgezeichnet, weshalb die Genossenschaft zwischenzeitlich den Bau von Mietwohnungen eingestellt hatte. Dies war darauf zurückzuführen, dass besonders teure Wohnungen, die zwar im Rahmen des sozialen Wohnungsbaus errichtet worden sind und kleine Wohnungen, die im Zuge der Lagerauflösungen nach dem zweiten Weltkrieg für Flüchtlinge aus Ostpreußen, Pommern, Schlesien, Böhmen und Mähren usw. gebaut werden mussten, nur schwer Abnehmer fanden. Ein Arbeiter verdiente im Jahre 1985 durchschnittlich DM 2.750, - brutto.
1997 – 2021 Im Jahre 1997 konnte die GWG Neustadt ihr 75-jähriges Bestehen feiern. Aus diesem Anlass wurde die bei der Grundsteinlegung für die Krieger-Gedächtnis-Siedlung im Jahre 1930 eingemauerte Kassette geöffnet. Am 28. Juni 1997 wurden die Mitglieder zu einer Jubiläumsfeier eingeladen, die im Bereich der Sudetenstraße stattfand. Bis 1997 wurde der Mietwohnungsbau unter anderem bedingt durch die Grenzöffnung 1989 zügig vorangetrieben. Als letzte Baumaßnahme vor dem 75-jährigen Jubiläum wurden 30 Wohnungen in der Orffstraße 13 bis 21 errichtet. Zudem begann die Baumaßnahme „Service-Wohnen“ in der Sonneberger Str. 25 um Wohnraum für ältere und/oder pflegebedürftige Bewohner zu schaffen. Nachdem im Anschluss der Wohnungsbau beinahe zum Erliegen kam, errichtete die GWG 2009 bzw. 2013 in den Rödenauen 8 Reihenhäuser, ein Doppelhaus und stellte zuletzt in 2018 die Sudetenstr. 27 mit 19 Wohneinheiten fertig. In den letzten Jahren investierte die Genossenschaft unter Zuhilfenahme von KfW-Förderungen große Summen in die energetische Sanierung ihres Bestandes.
2022 Im Jubiläumsjahr des 100-jährigen Bestehens der GWG Neustadt blickt die GWG zuversichtlich in die Zukunft. Weitere Neubau-, sowie Modernisierungsprojekte befinden sich in Planung. Besonderes Augenmerk liegt neben der weiteren Schaffung bezahlbaren Wohnraums vor allem auch auf der Nachhaltigkeit der Gebäude sowie der Nutzung erneuerbarer Energien, welche nicht nur der Genossenschaft selbst, sondern auch ihren Mietern zu Gute kommen soll.
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Wohnungsbaugenossenschaft
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